Windsurfaufsteiger | VDWS

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Windsurfen, so geht's weiter

Kursabschluss

Nach einem erfolgreichen Kursabschluss lohnt es sich auf jeden Fall die Grundscheinprüfung abzulegen. Alle VDWS Schulen bietet dir die Möglichkeit, im Anschluss an deinen Kurs den VDWS-Windsurfgrundschein zu erwerben. Mit diesem Schein kannst du nachweisen, dass du Grundkenntnisse im Windsurfen erworben und eine entsprechende Prüfung abgelegt hast. Diese Lizenz ist international anerkannt und wird in fast allen Schulen zum Ausleihen von Material benötigt. An vielen Binnengewässern in Deutschland ist der Grundschein sogar die Bedingung um Windsurfen zu dürfen. Erkundige dich vor Ort, welche Vorschriften für Windsurfer gelten.

Urlaubswindsurfer?

Hast du vor allem im Urlaub Zeit und Lust zum Windsurfen wird es dein Ziel sein, das Gelernte zu festigen. Je nach Revier und Windsituation könnten in einem weiterführenden Kurs das Trapezfahren, das Halsen auf einem Verdrängerbrett oder gar Strand-, und eventuell der Wasserstart sein. Deine Entwicklungsmöglichkeiten hängen ab von der Windstärke und der auf dem Wasser verbrachten Zeit.

Einfach weiterlernen

Wie es dann für dich weitergehen kann, hängt von verschiedenen Umständen ab. Je nach Möglichkeiten und deiner Motivationslage wirst du dich in die Gruppe der Urlaubssurfer, der ambitionierten Freizeitsurfer oder der sportlich engagierten Surfergruppe eingliedern.

Freizeitsurfer

Hat dich der Surfbazillus erwischt und du möchtest mehr, hängt die Entwicklung nur von der investierten Zeit und den möglichen Revierbedingungen ab. Bis zum Gleiten auf einem Widebody geht es schnell. Weiterführende Manöver wie Trapez, Halsen und einfache Trickmanöver werden bald Wirklichkeit. Windsurfen macht einfach Spaß und time on Board genießt du ebenso wie den Smalltalk mit Gleichgesinnten.

Ambitionierter Surfer mit Trainingszeit

Hat es dich richtig erwischt, bist du komplett infiziert? Dann wirst du Windsurfen leben und es zu jeder sich bietenden Gelegenheit erleben wollen. Natürlich spielt der Ergeiz neue Manöver zu lernen eine Rolle, der Lifestyle reizt dich aber mindestens genauso stark. Immer neue Herausforderungen wirst du annehmen und neue Manöver sind ebenso reizvoll wie die auf dem Wasser und am Strand verbrachte Zeit mit dem Sport.

Windsurfing Skill System - Eine andere Definition von KÖNNEN

Vom guten alten Könnensstufenmodell sind wir gewohnt, das KÖNNEN im Windsurfen daran zu messen, welche Manöver jemand kann. Das ist aus zwei Gründen problematisch:
1. Die sichere Zuordnung zu einer Könnensstufe fällt schwer, weil keiner so recht zu sagen vermag, ob man ein, zwei oder alle Manöver einer Könnensstufe beherrschen muß, um "dazu zugehören". Mit der Aussage: "Ich bin so zwischen Könnensstufe 3 und 5" kann man aber beim besten Willen nicht viel anfangen.
2. Der Begriff KÖNNEN ist dehnbar. Der eine meint, er kann die Powerhalse, wenn er das erste Mal um die Ecke geschaukelt ist, ohne ins Wasser zu fallen. Der Andere denkt, er kann die Powerhalse nicht, weil Dunki schneller um die Tonne halst als er.

Im SKILLSYSTEM wird nun der Begriff KÖNNEN nicht mehr an einzelne Manöver gekoppelt, sondern an drei bzw. vier grundlegende, surferische Fähigkeiten, die SKILLS:

  • BRETTKONTROLLE
  • RIGGKONTROLLE
  • ORIENTIERUNG
  • SPRUNGKONTROLLE

Individuelles SKILLPROFIL und MANÖVERPROFILE

Wie gut jemand Rigg und Brett kontrollieren kann, und wie gut er sich windsurfspezifisch orientiert, ist - unabhängig von bestimmten Manövern - leicht zu beurteilen. Da die einzelnen SKILLS voneinander unabhängig sind, ergibt sich für jeden Surfer ein individuelles Profil seiner Fähigkeiten - das SKILLPROFIL. Wie das individuelle KÖNNEN kann man mit Hilfe der SKILL-LEVELS die Lernvoraussetzungen für alle Manöver charakterisieren. Der Vergleich von individuellem SKILLPROFIL und MANÖVERPROFIL zeigt, ob und bei welchen SKILLS noch Lücken bestehen. Sind bei keinem der SKILLS Lücken vorhanden, ist es in der Regel unproblematisch, in klassischem, manöverorientierten Unterricht Lernerfolge zu erzielen. Es kann aber auch gut sein, daß bei einem oder mehreren SKILLS größere Lücken klaffen. Dies wäre zum Beispiel bei dem beliebten Gast der Fall, der zwar die Powerhalse lernen will, aber die Fußschlaufen bisher allenfalls zum Tragen des Brettes benutzen kann. Entweder wird versucht, gemeinsam mit dem Schüler ein Manöver (Lernziel) zu finden, das besser zu seinem aktuellen SKILL-LEVEL paßt, oder man versucht in gezieltem Grundlagenunterricht die SKILLS manöverunabhängig zu entwickeln. Gerade im Funboardunterricht besteht ein Problem darin, daß viele Schüler glauben, Lernfortschritte nur bei Gleitwind machen zu können. Es ist leichter zu akzeptieren, warum man z.B. auf einem bisher verschmähten Longboard in Lee fahren soll, wenn man weiß, daß Riggkontrolle ein wichtiges Element seines Wunschmanövers ist.

Erfolgserlebnis ohne neues Manöver?

Eigentlich gemein: Je besser man im Windsurfen wird, um so dünner sind scheinbar die Erfolgserlebnisse gesät. Es gibt viele Menschen, die zwei der drei Kurse gemacht haben, um die verdammte Powerhalse zu lernen, und dann mangels Erfolg den Sport an den Nagel gehängt haben. Dabei ist es meist gar nicht so, daß diese Leute im Kurs nichts dazugelernt hätten. Sie konnten ihre Fortschritte nur nicht wahrnehmen, weil sie Lernen ausschließlich mit Manöver verbunden haben. Das SKILLSYSTEM gibt Surfern die Möglichkeit, Lernerfolge auch unabhängig von Manövern zu erleben und als Entwicklung ihres SKILLPROFILS sichtbar mitzunehmen.

Übungshandbuch

Zugegeben, guter Fortgeschrittenenunterricht ist nicht einfach. Vor allem windunabhängiges Arbeiten und Unterrichtsformen wie das SKILLTRAINING erfordern einige Erfahrung und ein umfangreiches Übungsrepertoire. Die VDWS Instructoren sind innerhalb eines Lehrgangs auf das SKILLSYSTEM geschult worden. Für alle "normalen" Windsurfer(innen bietet der VDWS das "Windsurfing Work & Stylebook" an, das in der Wassersportschule Deines Vertrauens oder im Buchhandel erhältlich ist.

Brettkontrolle

 

1. Bei leichtem Wind das Brett in Fahrt ruhig halten
2. Bei Leichtwind die Brettlage gezielt beeinflussen
3. Anluven und Abfallen mit Brettsteuerung - auf Semifloater geradeaus fahren
4. Bei Mittelwind auf Long- und Shortboard gleiten
5. Bei Mittelwind Kurven durch Brettsteuerung einleiten
6. Bei Mittelwind Kurven im Gleiten fahren - bei Starkwind Brett ruhig halten
7. Bei Stark- und Mittelwind Kurven fahren
8. Bei Mittelwind gezielt unterschiedliche Kurven fahren
9. Kurvengeschwindigkeit und Radius situativ anpassen
10. Kurvengeschwindigkeit und Radius auch bei Starkwind und Brandung situativ anpassen

 

Riggkontrolle

 

1. Das Rigg sicher tragen, ablegen, aufrichten
2. Bei Leichtwind den Segelzug kontrollieren
3. Bei Leichtwind sicher mit dem Rigg steuern
4. Bei Mittelwind sicher Kurs halten, steuern - Riggrotationen
5. Bei Mittelwind mit sauber angeströmten Segel fahren
6. Bei Mittelwind Riggrotationen - entspannt im Trapez fahren
7. Bei Mittelwind mit optimaler Riggposition fahren
8. Bei Starkwind Rigg sicher kontrollieren - Kurven mit angeströmten Segel
9. Überpowertes Rigg bei Starkwind in Kurvenfahrt kontrollieren
10. Überpowertes Rigg auch in Wellen und jeder Situation kontrollieren

 

Orientierung

 

1. Windrichtung erkennen solange das Brett keine Fahrt hat
2. Mit optischer Orientierung Kurs halten
3. Ziele in Luv durch Kreuzen erreichen
4. Windrichtung auch nach Stürzen erkennen
5. Kurs ohne ständige optische Kontrolle halten
6. Böen erkennen und in Speed umsetzen
7. Im Flachwasser optimalen Manöverraum kennen und nutzen
8. In der Brandung optimalen Manöverraum kennen und nutzen
9. Winddreher erkennen und in optimale Luvgeschwindigkeit umsetzen
10. In chaotischer Brandung Strömung erkennen und nutzen

 

Sprungkontrolle

 

1. Für Sprünge geeignete Wellen erkennen
2. Absprung aktiv unterstützen - Augen offen
3. Scheitelpunkt des Sprungs wahrnehmen - gezielt mit Heck landen
4. Verhindern das Brett anluvt - bei Landung kein Spinnout
5. Brett in der Luft steuern - kleine Sprünge mit Nosedive
6. Hohe und weite Sprünge
7. Bei kleinen Sprüngen im Trapez bleiben
8. Bei hohen Sprüngen Augen auf und Nosedive
9. Teile von Rotationssprüngen optisch kontrollieren
10. Rotationssprünge optisch kontrollieren